10 Fragen, die Du einem Escort-Girl schon immer stellen wolltest

zwei wunderschöne Augen in schwarz, eines geöffnet, das andere geschlossen, lange Wimpern, beide mit schönen Augenbrauen
Libelle / iStockphoto.com

Mythos Escort: zwischen der glitzernden Welt des niveauvollen Begleitservices und den dunklen Machenschaften der Prostitution. So oder ähnlich könnte vielleicht irgendwann meine Autobiografie heißen – zumindest, wenn es nach gesellschaftlichen Normen ginge. Denn Escort ist zwar vielen Leuten ein Begriff, aber scheint gleichsam auch ein Mythos zu sein.

„Ja, hab‘ ich schon mal gehört. Machen das nicht Geschäftsmänner, um bei wichtigen Veranstaltungen nicht alleine dazustehen?“

„Escort ist doch nur Begleitung, aber ohne Sex?“

„Ach Escort, das ist doch nur ein anderes Wort für Edelnutte!“

Ich merke immer wieder, dass dieses Thema enorm viele Fragen und Assoziationen aufwirft - auch wenn ich mit meinem Job nicht hausieren gehe - denn Diskretion ist mir enorm wichtig. Trotzdem kommen mir immer wieder Dinge zu Ohren und das Thema Escort wird heiß diskutiert...

Dank der Sexpositiv-Bewegung rückt es mittlerweile auch ins Licht einer breiteren Öffentlichkeit, denn tatsächlich werden wir Escort Ladys nicht nur von wohlhabenden Geschäftsmännern gebucht, sondern auch immer öfter von offenen neugieren Menschen und Paaren, die sich an neue oder auch gemeinsame Erlebnisse herantasten wollen. Ich habe für euch heute die 10 häufigsten Fragen aufgegriffen, die ich aus meinem Umfeld und von Kunden immer wieder zu hören bekomme und stehe euch Rede und Antwort. 😊

Beginnen wir mit der wohl am häufigsten gestellten Frage:

1. Warum machst Du diesen Job und keinen anderen?

Ja, warum habe ich mir ausgerechnet diesen Job ausgesucht? Kann ich nichts anderes, habe ich sonst nichts gelernt, ist es das „schnellverdiente“ Geld, das mich dazu veranlasst, „meinen Körper zu verkaufen“? Also erstmal vorweg: Ich habe etwas gelernt und bin nicht auf meinen Job als Escort Girl angewiesen. Wie viele andere Escorts auch, habe ich einen Hauptberuf und bin Independent Escort, weil ich es will. Genau das ist auch der Unterschied zu einer Prostituierten, womit ich nicht sagen will, dass Frauen, die diesem Gewerbe nachgehen, nichts gelernt oder im Kopf hätten. Aber sie ziehen ihr Einkommen meist aus diesem Haupterwerb. Ich bin also als Escort Lady im doppelten Sinne „independent“ – also unabhängig und entscheide selbst, worauf ich Lust habe. Ich teile mir die Zeit für diesen Nebenjob mittlerweile so ein, wie es gerade passt. Und warum ich mir diese Nebentätigkeit ausgesucht habe und keine andere? Weil Escort mein Leben bereichert und immer wieder aufs Neue spannend gestaltet. Ich bin ein offener, sozialer und empathischer Mensch, mag es, mich mit anderen Menschen zu umgeben, gleichzeitig liebe ich Sex und Erotik. Welcher Job könnte da also besser passen? 😉

2. Weißt Du eigentlich vorher, mit wem Du Dich triffst?

Das ist eine sehr interessante Frage, denn in den Köpfen vieler Leute spukt diese Vorstellung „Oh Gott, und dann musst Du mit jedem Typen verkehren? Das könnte ich ja nicht!“. Tatsächlich ist es aber als Independent Escort ein großer Vorteil, dass ich, anders als bei Agenturen, die Kundenanfragen persönlich erhalte. Dadurch entsteht ein Vorabkontakt. Ich kann mir erstmal ein Bild machen und erfühlen, ob es zwischen uns passt. So lässt sich im Vorfeld schon einschätzen, ob ich die Vorstellungen und Wünsche des Kunden erfüllen möchte, das Date annehme oder nicht. Dadurch halten sich negative Überraschungen in Grenzen, auch, wenn sich manche Kandidaten hin und wieder doch als - sagen wir es diplomatisch - inkompatibel erweisen. Aber das hat man ja oft im Leben, egal in welcher Branche, egal wie gut die eigene Menschenkenntnis ist. Vermeiden lässt sich so etwas nie gänzlich. Die meisten Kontakte waren bisher aber immer respektvoll, sehr angenehm bis hin zu wundervoll. 😊

3. Was ist, wenn Du Dich von einem Kunden nicht angezogen fühlst oder sogar vor ihm ekelst?

Diese Frage knüpft eigentlich recht gut an die vorherige an. Denn viele Menschen können sich nicht vorstellen, mit Wildfremden Sex zu haben. Und was ist, wenn ich den Kunden trotz des Vorkontaktes so gar nicht attraktiv oder anziehend finde, ja mich gar ekle? Vorab kann ich sagen, dass das bei mir glücklicherweise wirklich nur sehr selten vorkommt. Was mich wirklich absolut abturnt, ist abschätziges, respektloses Verhalten. Mit solchen Menschen kann ich nicht umgehen und möchte auch nichts mit ihnen zu tun haben, denn Escort bedeutet für mich Begegnung auf Augenhöhe. Zum Glück kommt so etwas dank des vorherigen Kontaktes als Independent selten vor. Ekel entsteht für mich nur, wenn jemand ungepflegt ist, nicht auf seine Körperhygiene achtet, vor einem Date weder duscht, noch Zähne putzt. Das empfinde ich gleichermaßen auch als sehr respektlos und das Date wäre in kürzester Zeit erledigt. Sowas habe ich in meiner Escort-Zeit aber noch nie erlebt. Ich setze Körperpflege einfach voraus. Das erwarte ich von Kunden genauso wie von einem privaten Date. Das hat mit Anstand und Respekt zu tun. Wer sich diese Mühe nicht macht oder machen will, hat die Zeit mit mir einfach nicht verdient.

4. Findest Du an jedem Menschen etwas Interessantes bzw. wie gelingt Dir das?

Passend zum Thema „angezogen fühlen“ und „sich ekeln“ – ich denke, wenn man Menschen von vornherein verurteilt und eine eher negative Grundeinstellung besitzt, ist der Job als Escort schwierig bzw. ungeeignet. Das ist wohl auch der Grund, warum dieser Gedanke von „Oh Gott, wie kannst du mit jemandem schlafen, den Du nicht attraktiv findest?“ beim Thema Sex gegen Geld immer wieder aufploppt. Da schießen den Leuten sofort dicke Bäuche, runzelige Penisse oder Haare auf dem Rücken in den Kopf. Menschen stellen sich all das vor, was sie ekelt und vergessen dabei, dass ein Mensch nicht nur aus EINER Körperregion besteht. Der Mensch ist ein Gesamtkunstwerk, das man betrachten muss.

Und mein Job ist es, mir die Details herauszupicken, die mich faszinieren. Also, um auf die Frage zurückzukommen: „Findest Du an jedem Menschen etwas Interessantes?“ – Ja, das tue ich. Das liegt einfach in meiner Natur. Schon immer. Ich bin ein positiver Mensch, ich bin neugierig, ergründe gern. Mich interessieren die verschiedensten Typen, Charaktere und Körper, die Lebensumstände von Menschen. Das ist auch der Grund, warum ich mich nicht dazu „zwingen“ muss, denn ich liebe es einfach. Ich liebe meinen Job und den Kontakt zu anderen. Natürlich gibt es auch oft Kunden, die nicht so viel von sich preisgeben möchten, das müssen sie auch gar nicht. Denn Diskretion ist mein oberstes Gebot. Dann spreche ich über andere Dinge und finde neue kleine Details, die das Date für mich und den Kunden spannend gestalten.

5. Hast Du Dich schon mal in einen Kunden verliebt?

Ok, ich glaube, ich habe mich bei der ersten Frage getäuscht. Denn diese hier ist vermutlich die am häufigsten gestellte. Genauso wenig wie sich Menschen vorstellen können, mit Fremden ins Bett zu gehen, so oft kommt auch der Gedanke „Was ist, wenn du Dich in einen Kunden verliebst?“ auf – denn vor allem Frauen können ja Sex und Liebe angeblich eher schlecht trennen. Meiner Meinung nach stimmt das nicht. Das ist nur ein Mythos. Ich kann jedenfalls für mich sagen, dass ich mich bisher noch nie in einen Kunden verliebt habe. Ich trenne meinen Job als Escort Girl strikt von meinen Gefühlen bzw. meinem Privatleben. Und das ist auch gut so. Allerdings kann man Gefühle nicht steuern. Im Leben kann einfach alles passieren. Am wahrscheinlichsten das, mit dem man nicht rechnet. Also: Sag niemals nie.

6. Fühlst Du Dich als Feministin?

schöne sexy langhaarige Blondine in rotem Body, roten Highheels, sexy tanzend
littlepaw / iStockphoto.com

Frauen, die ihren Körper „verkaufen“, können keine Feministinnen sein! Genauso wenig die, die sich die Brüste machen lassen oder den Intimbereich waxen, anstatt sich mutig gegen diese gesellschaftlichen Konventionen zu stellen!

Was für blöde Klischees!

Natürlich sehe ich mich als Feministin, denn ich entscheide selbstbestimmt über mein Leben, mein Handeln, meine Beziehungen und eben auch meinen Job. ICH entscheide, wen ich treffe und wen nicht. Ich stehe zu meiner Sexualität, lebe sie nicht nur aus, sondern genieße sie. Ich bin Männern weder hörig, noch lasse ich mich von ihnen bestimmen. Genauso wenig mache ich alles für Geld! Feminismus beginnt bei eigenbestimmtem Handeln und hört nicht dort auf, wo Frauen freiwillig die Hüllen fallen lassen oder sich selbstbestimmt ihren Körper verschönern. Denn auch das ist Selbstliebe.

7. Wie bereitest Du Dich auf ein Date vor?

Die Vorbereitung auf ein Date startet jedes Mal mit dem gewissen Bauchkribbeln, denn es ist immer aufs Neue spannend und ich weiß nie zu hundert Prozent, was passiert oder mich erwartet. Ich stöbere durch meinen Kleiderschrank, um mir das passende sexy Outfit auszusuchen. Schon die Wahl der verführerischen Unterwäsche gibt mir einen Kick und verleiht mir Selbstbewusstsein. Ich nehme mir viel Zeit für Körperpflege: eine heiße Dusche, ein duftendes Shampoo für meine langen blonden Haare, eine nährende Creme, die meine Haut seidig-zart macht. So stimme ich mich auf den kommenden Abend ein. Gepflegte Fuß- und Fingernägel gehören natürlich dazu, also suche ich mir einen schönen Lack für die Mani- und Pediküre aus. Während ich mein Make-Up auflege und mich schminke, verwandele ich mich langsam in die leidenschaftliche Verführerin und fühle mich auch genauso: sexy, verrucht und unwiderstehlich, haha. Nein wirklich, dieses ganze Vorbereitungsritual stimmt mich nicht nur auf ein spannendes Date ein und macht Lust auf mehr, es entspannt mich irgendwie auch und fokussiert mich auf das, was kommt. Ich fühle mich selbstbewusst und strahle genau das aus, was sich Kunden von mir wünschen. Zumindest versuche ich es, denn Nervosität ist manchmal natürlich dabei. 😉

8. Wie viele verschiedene Outfits und Schuhe hast Du?

Puhhh, das kann ich kaum wahrheitsgemäß beantworten, denn meine Outfits kann ich gar nicht zählen. Es sind sehr viele, die sich mit der Zeit angesammelt haben. Weil ich es liebe, mich schick zu machen, die Abwechslung brauche und mit all den Teilen die ich habe, immer wieder neue Outfits kombiniere. Ob sexy, seeeehr sexy, verrucht oder sehr verrucht, businessmäßig-streng, casual, elegant, leger, sportlich oder natürlich: Ich habe definitiv für jeden Anlass das passende Outfit im Kleiderschrank. Von Unterwäsche natürlich ganz zu schweigen. 😉 Schuhe habe ich gar nicht sooo viele (je nachdem, wie man „viel“ definiert, hihi). Etwa 70 Paare, fein sortiert. Darunter natürlich zahlreiche High Heels. Ich liebe High Heels - welche Frau tut das nicht? Sie machen sexy Beine, einen eleganten Gang und schenken Selbstvertrauen, weil man sich beim Tragen unglaublich begehrenswert fühlt. Alles in allem gebe ich aber kaum noch Geld für Outfits aus, sonst würde mein Schrank aus allen Nähten platzen. Ich liebe die Stücke, die ich habe und weiß sie zu schätzen.

9. Hast Du privat noch Lust auf Sex?

rote sexy Lippen mit Zunge als Erdbeere leckend

Diese Frage höre ich sehr häufig. Es scheint schwer vorstellbar, dass man das, was man beruflich macht, auch in seiner Freizeit noch gerne hat. Kocht ein Koch privat noch selber oder bestellt er sich lieber sein Essen beim Lieferservice? Ich für meinen Teil bin Escort, WEIL ich Sex liebe. Beruflich wie privat. Nur, weil ich meine Leidenschaft zu meinem weiteren Standbein gemacht habe, geht dadurch ja nicht meine Sexualität verloren. Das Einzige, was ich mir persönlich nicht vorstellen kann, ist, mehrere Dates innerhalb kürzester Zeit zu haben. Da ginge für mich der Reiz verloren. Ich möchte mich auf jeden Menschen einlassen können und nicht von einem zum anderen hasten. Das wäre nicht mein Ding. Deshalb spüre ich immer in mich hinein und entscheide dann, was ich annehme und was nicht. Für mich gibt es übrigens auch einen Unterschied zwischen Sex aus Lust und Sex aus Lust UND Liebe. Deswegen ist Sex im Privaten noch einmal etwas ganz Anderes und unglaublich phantastisch. 😊

10. Kannst Du für Männer noch echte, wahre Gefühle empfinden?

Das ist eigentlich ähnlich wie bei der vorhergehenden Frage zum Thema Sex. Natürlich kann ich, denn das eine hat für mich mit dem anderen nichts zu tun. Ich verkaufe weder meinen Körper, noch meine Seele oder meine Gefühle. Ich verkaufe einen Service. Nicht mehr und nicht weniger. Meine Gefühle werden durch meinen Job als Escort ja nicht verbraucht, verschleudert oder verramscht. Ich bin sowieso ein sehr gefühlsbetonter Mensch und könnte meine Gefühle gar nicht aufbrauchen, so viele wie ich davon habe. Ich kann einem Menschen mein Herz vollkommen schenken – ungeachtet meiner beruflichen Tätigkeit.

Ich hoffe, Dir haben diese kleinen Einblicke in meine Berufs- und Gefühlswelt gefallen und ich konnte einige Unklarheiten zum Thema „Escort“ beseitigen. Ich habe natürlich alles nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet, ehrlich. 😉

Deine Aurelia

Independent Escort