6 Sexmythen - wahr oder erfunden?

Penisse und Vaginas als bunte Phantasiepflanzen
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Ich liebe Sex und alles was dazu gehört. Ganz klar, sonst würde ich meinen Job als Escort Girl nicht ausüben, der für mich viel mehr ein Ausleben meiner eigenen Lust ist. Ich kenne mich, meinen Körper und die verschiedensten Kniffe der Erotik, weiß meine Sexualität und auch die meines Gegenübers einzuschätzen und zu verstehen. Umso mehr wundert es mich, dass es noch immer so viele Sexmythen gibt, die sich hartnäckig halten. Sechs von ihnen möchte ich heute einmal unter die Lupe nehmen, vielleicht bist Du ja überrascht über das ein oder andere Ergebnis. 😉

1. Frauen haben seltener Lust auf Sex als Männer

Das typische Filmklischee: Er will Sex und sie stöhnt „Ach Liebling, heute nicht, ich habe Kopfschmerzen!“ Verdrossen zieht der Mann von dannen, da ER doch stets mehr Lust hat als seine Frau, die sich ständig mit Ausreden um den gemeinsamen Liebesakt drückt.

Aber Moment mal, stimmt das überhaupt? Ich kenne mindestens genauso viele Männer, die innerhalb ihrer Beziehung keine Lust auf Sex haben. Liegt das dann nicht eher an der gemeinsamen Situation und Anziehung als an nicht vorhandener Libido?

Männer und die Lust

Tatsächlich ist es so, dass das sexuelle Verlangen von Frauen langsamer ansteigt als das von Männern. Bei den Herren der Schöpfung steigt die Libido ab der Pubertät rapide und erreicht mit Anfang 20 ihren Höchststand. Körperliche Leistungsfähigkeit und sexuelle Begierde hängen miteinander zusammen. Denn auch die Spermaproduktion und Zeugungsfähigkeit ist da am höchsten. Die Natur will, dass Männer ihren Samen möglichst oft und weitreichend säen. Ab 30 geht es dann bergab – zumindest was die sexuelle Lust angeht, denn sie sinkt danach deutlich.

Frauen sind Spätzünderinnen

Die Damen der Schöpfung reagieren genau umgekehrt. Denn bei ihnen steigt die Libido ab dem 30. Geburtstag an und ist ab dem 40. Lebensjahr sogar größer als die der Herren. Obwohl sie eigentlich auch mit Anfang 20 auf dem körperlichen Zenit stehen und im besten Alter fürs Kinderkriegen sind. Allerdings lernen sich Frauen, je älter sie werden, besser kennen und verstehen, ihre sexuellen Wünsche und Bedürfnisse auszudrücken.

Das wachsende Selbstbewusstsein und möglicherweise auch die tickende innere Uhr sorgen dafür, dass die sexuelle Lust größer wird, bis sie ab der Menopause wieder sinkt. Die Natur will, dass sich Frauen so lange es geht reproduzieren und setzt in Sachen Libido bis kurz vor Schluss quasi nochmal „einen drauf“.

Jedenfalls ist das der Grund, warum bei manchen gleichaltrigen Paaren unter 30 das Bedürfnis nach Sex unterschiedlich ausfallen kann. Er will ständig, sie hat keine Lust – was uns Frauen wohl den Ruf als „Sexmuffel“ eingebrockt hat. Ich beweise Dir aber gerne das Gegenteil. 😉

2. Durch zu viel Sex 'leiert' die Vagina aus

Ok, dieser Mythos ist nicht nur Quatsch, sondern auch einer der oft gehörten Beleidigungen die es über sexuell aktive Frauen und Mädchen so gibt. Diese dürfen sich Sprüche wie „die hatte schon so viele Typen, die muss eine ganz ausgeleierte Fo*** haben“ anhören. Nicht nur hinter vorgehaltener Hand. Denn wenn Frauen und Mädchen sich ausleben, werden sie schnell als Nu*** oder Bitch abgestempelt, wohingegen Jungs und Männer untereinander mit ihren Eroberungen prahlen.

Fakt ist: Die Vagina 'leiert' nicht aus

Die Vagina ist ein etwa zehn bis zwölf Zentimeter flexibler, glatter Muskelschlauch. Sie ist extrem dehnbar und passt sich der Größe des Penis an. Bei einer Geburt dehnt sie sich sogar um das Zehnfache, ohne hinterher ausgeleiert zu sein! Denn nach einigen Wochen bildet sie sich in ihre ursprüngliche Form zurück. Nachgeholfen wird durch Beckenbodentraining, denn dieser Muskel ist ausschlaggebend für die „Straffheit“. Die meisten Männer spüren beim Sex danach auch keinen Unterschied.

Also: Wie sollte eine Vagina durch viel Sex schlaff werden, wenn sie für Geburten konzipiert wurde? Übrigens ist sogar das Gegenteil der Fall: Viel Sex trainiert die Muskulatur, wodurch die Vagina straffer und nicht schlaffer wird.

3. Männer gehen öfter fremd als Frauen

Ich gebe zu: Als Independent Escort Lady werde ich tatsächlich hauptsächlich von Männern gebucht. Aber bedeutet das gleichzeitig, dass Männer auch öfter und eher fremdgehen als Frauen?

Nein! Sie machen’s nur geschickter und werden weniger oft erwischt. Laut einer ElitePartner Studie aus dem Jahr 2020 war fast jede dritte Frau bereits untreu, bei Männern war es nur jeder Vierte. Klar, wir können nicht alles auf unsere Triebe schieben, denn wir alle verfügen über einen freien Willen und die Fähigkeit zu denken und Konsequenzen aus unseren Handlungen zu ziehen.

Gründe fürs Fremdgehen

Aber: Wenn wir die Evolution betrachten, musste das weibliche Geschlecht immer dafür sorgen, sich das Männchen mit den stärksten Fähigkeiten und Spermien zu suchen, um eine adäquate Nachkommenschaft zu zeugen. Je mehr Auswahl dafür zur Verfügung stand, desto besser.

Heute spielt das wohl eher eine untergeordnete Rolle, denn Frauen gehen aus vielerlei Gründen fremd: Sie vermissen die Leidenschaft, wünschen sich mehr Beachtung und Zuwendung. Männer hingegen reizt eher das Neue, die Aufregung. Frauen betrügen eher aus emotionalen Gründen. Männer aus körperlichen Impulsen heraus.

4. Wenn eine Frau feucht ist, ist sie erregt

Viele Männer sind bekanntermaßen nicht unbedingt Freunde von langem Vorgeplänkel, sondern kommen lieber gleich zur Sache. Wie praktisch, wenn Frau dann nach drei Küssen und zwei Nippelkneifern „untenrum“ schon feucht ist. Dann kann’s ja losgehen, SIE ist ja schließlich schon total erregt und bereit. Oder?

Falsch! Eine feuchte Vulva heißt nicht automatisch Erregung. Hierbei handelt es sich um eine automatische Reaktion auf eine Berührung und die Produktion von Scheidensekret ist gewissermaßen auch ein Schutzmechanismus. Vergleichbar mit einem Niesen, wenn Du Pfeffer einatmest. Die genitale Reaktion muss daher nicht zwingend etwas mit Genuss, Geilheit oder sexuellem Verlangen zu tun haben.

Metapher von Sex mit Erdbeeren und Milch auf holzigem Hintergrund
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Echte Erregung durch intensives Vorspiel

Es gibt Frauen wie mich, die auch gerne direkt zur Sache kommen. Aber auch das genaue Gegenteil! Deshalb gilt: Lass Dir manchmal Zeit beim Sex, denn ein intensives Vorspiel ist das A und O für viele Frauen. Die weibliche Anatomie ist komplex und braucht häufig mehr Reizungen, um echte Erregung aufzubauen.

Nach fünf Minuten direkt in die Vagina einzudringen, ist für manche Frauen oft unangenehm, da sie noch gar nicht bereit dazu ist. Hier gilt es zu erspüren, wie Dein Gegenüber im Bett so drauf ist. Im Optimalfall zeigt Frau, was sie will. Im Zweifelsfall hilft schlichtweg Kommunikation.

Bei echter Erregung schwillt die Vulva an, die innen liegenden Klitorisschenkel werden stark durchblutet und das Scheidensekret nimmt deutlich zu. Man sieht und spürt, wenn sie sich wie eine Blume öffnet, dann saugt sie Finger und Penis fast von selbst ein.

Hast Du noch nicht erlebt? Dann solltest du bei manchen Frauen mehr Zeit und Hingabe in Deine Verwöhnkünste investieren.

5. Enthaltsamkeit macht mehr Lust auf Sex

Es soll ja Paare geben, die sich gegenseitig das Masturbieren verbieten oder es als Fremdgehen werten, um damit den Sex in ihrer Beziehung zu verbessern. Ich weiß allerdings nicht, ob ihnen schon mal jemand gesagt hat, dass das eher kontraproduktiv ist.

Wie sagt man so schön: Alles eine Frage der Gewöhnung. Wer nämlich keinen Sex hat und auch nicht, oder nur selten, selbst Hand anlegt, verliert auch das sexuelle Interesse. Die Lust geht flöten, der Körper gewöhnt sich an das Fehlen von Sexualhormonen, die die Libido steuern.

Mehr Sex = Mehr Lust

Diese werden nämlich beim Sex und auch bei Selbstbefriedigung ausgeschüttet bzw. wird die Produktion von Hormonen wie Testosteron oder Östrogen angeregt. Sexuell aktive Menschen, die mindestens (!!!) einmal pro Woche ihre Lust ausleben, haben einen höheren Östrogen- bzw. Testosteronspiegel als Menschen, die enthaltsam leben.

Sicherlich kann ein kurzfristiger Verzicht innerhalb einer Beziehung zu mehr Lust und Vorfreunde aufeinander führen, aber dauerhafter Masturbations- und Sexverzicht führt zur Absenkung der Libido. Bei Männern kann das sogar im schlimmsten Fall zu komplettem Libidoverlust und Erektionsproblemen führen.

Besser ist es also, bei sexueller Unlust wieder mehr Hand anzulegen oder bewusst miteinander zu schlafen. Wie sagt man so schön: Der Appetit kommt beim Essen!

6. Vaginale Orgasmen sind viel intensiver als klitorale

Hier haben wir ein letztes Phänomen bzw. einen Mythos, der wahrscheinlich maßgeblich durch die Pornoindustrie geprägt wurde. In Filmen kommen Frauen allein durch Penetration zu wahnsinnigen Höhepunkten oder squirten nur so, was das Zeug hält.

Tatsächlich machen sich viele Frauen darüber Gedanken, noch nie einen vaginalen Orgasmus erlebt zu haben und fragen sich, was mit ihnen falsch läuft. Ein vaginaler Orgasmus wird immer noch als Nonplusultra angepriesen. Den Grundstein dafür legte übrigens kein anderer als der Psychologe Sigmund Freund, der den vaginalen Orgasmus als „reif“ und den klitoralen als „unreif“ betitelte. 🙄

Fakt ist: In diversen Studien gaben nur 20 Prozent aller Frauen an, überhaupt jemals einen vaginalen Orgasmus erlebt zu haben. 80 Prozent hingegen kommen nur klitoral zum Höhepunkt.

Es gibt keinen vaginalen Orgasmus!

Jetzt wird es aber noch interessanter, denn nach neuesten Forschungen gibt es den vaginalen Orgasmus überhaupt nicht. So lautet zumindest das Urteil des italienischen Forschers Dr. Vincenzo Puppo vom italienischen Zentrum für Sexualforschung in Bologna. Demnach gäbe es nur klitorale Orgasmen und das, was Frauen als vaginalen Höhepunkt empfänden, entstünde durch die Reizung der innen liegenden Teile der Klitoris.

Diese besteht nämlich nicht, wie lange Zeit angenommen, nur aus der kleinen äußeren Perle, sondern aus zwei inneren Schenkeln, die die Vagina umschließen. Im gesamten ist die Klitoris mit 11 bis 12 Zentimetern sogar größer als ein durchschnittlicher Penis im unerigierten Zustand (etwa 9 cm).

Der Orgasmus wird also durch indirekte Stimulation der Klitoris ausgelöst, denn wenn der Penis in die Scheide eindringt, wird das Gewebe rund um die Harnröhre und die Klitoris stimuliert. Die Vagina selbst ist eher unempfindlich und nur im Bereich des Scheideneingangs sensibel. Auch der G-Punkt soll eigentlich ein Teil der Klitoris sein.

Die neue erogene Zone der Frau

Das stützt die neu entdeckte CUV-Zone, auch „clitourethrovaginal complex“ genannt. Sie soll die größte erogene Zone der Frau sein und die Klitoriswurzel, den Kitzler, die Harnröhre sowie Scheidenwand und G-Punkt einschließen. Alle Bereiche sollen durch Nerven und Blutgefäße vereint sein, sodass alles durch Penetration miteinander reagieren und einen „vaginalen“ Orgasmus auslösen kann.

Das fanden übrigens Forscher der Universität Tor Vergata in Rom durch Ultraschalluntersuchungen heraus. Die Italiener scheinen es also echt drauf zu haben, was Sexualforschung betrifft. 😉

Ich hoffe, Du fandest diese Mythen und Fakten genauso interessant wie ich und kannst Dein geballtes Wissen auf dem nächsten Gentleman-Abend mit anderen teilen. Gerade mit dem Wissen über die CUV-Zone wirst du sicherlich Eindruck schinden. 😉

Vagina Metapher von appetitlichen feuchten Lippen mit rosa Blüte
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Nichtsdestotrotz – sich intensiv spüren… und sich auf den anderen einlassen… das ist meine Devise!

Liebe Grüße

Deine Aurelia

Independent Escort München